27.10.2022
Ungarn freut sich in Zukunft über ein stärkeres Engagement Österreichs bei der Bekämpfung der illegalen Migration. Das sagte Staatspräsidentin Katalin Novák am heutigen Donnerstag in Wien. Sie verwies dabei auf eine derzeit laufende Serie von Treffen zwischen Ungarn, Serbien und Österreich, bei denen eine Verbesserung der Kooperation in diesem Bereich vereinbart werden soll.
Die Präsidentin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass angesichts der zuletzt verstärkten Migrationsbewegungen auf der Balkanroute eine Stärkung des Schutzes der serbisch-nordmazedonischen Grenze von großer Bedeutung sei. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hatte Anfang Oktober in Budapest bei einem Treffen mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Ungarns Regierungschef Viktor Orbán im Prinzip eine Änderung der Visaregelungen seines Landes zugesagt. Novák betonte, eine Unterscheidung zwischen "Flüchtlingen, legalen Wirtschaftsmigranten und illegalen Einwanderern" sei unbedingt notwendig. "Die Aufnahme von Flüchtlingen ist unsere humanitäre Aufgabe", so die Präsidentin vor allem mit Verweis auf die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. "Die legale Einwanderung ist das Recht souveräner Staaten, wenn auch nicht der Weg Ungarns." Das Auftreten gegen illegale Migration sei hingegen sehr wichtig. Bezüglich des Ukraine-Kriegs verurteilte Novák die russische Aggression gegen ein souveränes Land: "Wir erkennen die annektierten Gebiete nicht als Teil Russlands an und stehen hinter der Ukraine." Sie bezeichnete die bisher acht EU-Sanktionspakete gegen Russland als "guten Kompromiss".
Es war der erste Besuch von Staatspräsidentin Katalin Novák bei Van der Bellen seit ihrem Amtsantritt im Mai.
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Fotos: Peter Lechner/ HBF
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