07.07.2021
2018 wurde in einem kleinen Antiquitätengeschäft in Salzburg, nur 300 Meter von Mozarts
Geburtshaus entfernt, eine Bonbonnière entdeckt, auf deren Deckel das Miniaturportrait eines
Kinder-Gesichts, einer Perücke und einem roten Adelsmantel gemalt ist. Prof. Dr. Stefaan Missinne (im Foto ganz links)untersuchte 2 Jahre lang Herkunft und Zuordnungsmöglichkeit des Portraits und kam zu dem Schluss, dass es sich dabei um ein bislang unbekanntes französisches Portrait des 10-jährigen Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Jahr 1766 handelt.
Die wissenschaftliche Studie darüber – Mozart's Portrait on a French Box of Sweets – erschien am
21. Juni 2021 im Hollitzer Verlag Wien. Der Autor weist im Buch nach , dass es sich um eine
einzigartige barocke Vernis Martin Bonbonnière mit einem Mozart-Porträt handelt.
Die runde barocke Dose stammt aus Paris. Sie ist aus Pappmaché und Schildpatt gefertigt. Darauf
befindet sich ein detailreiches Portrait des jungen Mozarts, gewandet in einen roten
Dirigentenmantel, als er 1766 in Paris auftrat.
Die detektivische Suche führte den – wie Hercule Poirot – aus Belgien stammenden Professor
Missinne unter anderem nach Salzburg, Paris, München und Wien. Er beriet sich mit mehr als 50
weltweit anerkannten Mozart-Experten, Museumskuratoren und Sammlern. Labortests bestätigten
tatsächlich die Echtheit und Unversehrtheit der sehr leichten, lackierten Barockdose und der sich
darauf in einer filigranen Montierung befindlichen Portraitminiatur.
Prof. Missinne, Mitglied der Amerikanischen Mozart Gesellschaft, entdeckte in der handgravierten
Silbermontierung des Gemäldes das verbindende ikonographische, orphische Musikattribut des
österreichischen Wunderkindes. Die am Mozart-Portrait vorgenommene Gesichtsbiometrie auf Basis
der Martin-Saller Skala bestätigt eindeutig, dass es sich um einen zehnjährigen Knaben handelt.
Mozart war zehn Jahre alt, als er 1766 in Paris auftrat.
Fotos: © Stefaan Missinne, 2021