18.03.2021
Die US Friends of the Jewish Museum Vienna, der amerikanische Freundeskreis des Jüdischen Museums Wien hat den Ankauf des Nachlasses der aus Wien stammenden Hollywood Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr ermöglicht. Neben Fotos, persönlichen Briefen, Dokumenten und Kleidungsstücken überlässt der Sohn von Hedy Lamarr, Anthony Loder (im Bild Mitte mit Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien), auch die besonders wertvollen Handzeichnungen zur Torpedoabwehr, die als Vorläufer von Bluetooth gilt.
Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien: „Ich bin überglücklich, dass es mir gelungen ist, den Sohn von Hedy Lamarr davon zu überzeugen, dass dieses Archiv in ihre geliebte Heimatstadt zurückkehrt. Dieser Nachlass wäre sonst für Österreich verloren gegangen.“
Dem Auftrag von Anthony Loder entsprechend, wird jetzt ein permanenter Ausstellungsort in Wien für den Nachlass gesucht. Mit ihren Erfindungen hat Lamarr versucht, die Welt zu verbessern. Sie zählte zu den größten Hollywood-Stars der 1930er- und 1940er-Jahre. Lange Zeit unbekannt blieb jedoch, dass sie die Erfinderin des Frequenzsprungverfahrens war, einem frühen Vorläufer von Bluetooth und WLAN. Ihr Leben verlief wie ein Film. 1914 als Hedwig Kiesler in Wien geboren, wurde die Tochter eines jüdischen Bankiers aus dem Wiener Nobelbezirk Döbling von Max Reinhardt für das Theater entdeckt. 1933 avancierte sie durch eine Nacktszene im Film „Ekstase“ zum internationalen Star. Nach einer kurzen Ehe mit dem einflussreichen Munitionsfabrikanten Fritz Mandl flüchtete sie 1937 vor dessen Eifersucht nach Hollywood.
Fotos: Anthony Loder Archive, Daniella Spera