18.06.2020
Das Naturhistorische Museum Wien (NHM), das am 30.06.2020 (wie jeden Dienstag) geschlossen hat, bietet heuer an diesem Tag eine spezielle Führung „Hinter die Kulissen“ mit dem Kurator der Meteoritensammlung, Dr. Ludovic Ferrière, an: Vor nunmehr 40 Jahren konnte der Nachweis erbracht werden, dass ein Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren die Dinosaurier auslöschte.
Ein riesiger Asteroid traf dort auf die Erde, wo heute der Golf von Mexiko und die Yukatan-Halbinsel liegen. Praktisch gleichzeitig mit diesem Volltreffer löschte ein Massensterben viele verschiedene Arten aus, darunter auch die Dinosaurier, die etliche Jahrmillionen lang das Leben auf der Erde geprägt hatten.
Asteroiden verursachen nicht nur Zerstörung, wenn sie auf der Erde einschlagen, sie haben möglicherweise auch eine zentrale Rolle für den Ursprung des Lebens auf der Erde gespielt.
Rund 100 Tonnen extraterrestrischen Materials fallen täglich auf die Erde. Meist in Form von Staub, hin und wieder aber auch in Form größerer Fragmente, den Meteoriten. Diese sind meist von Asteroiden, nur wenige stammen vom Mars oder dem Mond.
Dr. Ludovic Ferrière ist wissenschaftlicher Mitarbeiter, Kurator der Meteoritensammlung und Kurator der Impaktitsammlung. Sein Hauptforschungsgebiet sind die Prozesse beim Entstehen von Impaktkratern. Er untersucht hierbei die Impaktgesteine, die makro- bis mikroskopischen Effekte der Schockmetamorphose und damit verknüpfte Post-Impakt-Prozesse.
In seiner exklusiven Führung hinter die Kulissen des Museums (in englischer Sprache, maximal 15 Teilnehmer) wird Ludovic Ferrière wie in einem "Zurück in die Zukunft-Krimi" erklären, wie der Asteroideneinschlag entdeckt wurde, der die Dinosaurier auslöschte. Er beginnt mit Gesteinsproben aus dem Grenzbereich Kreidezeit und dem Paläogen, d.h. mit Auswurfmaterial, das überall auf der Erde, sogar auf österreichischem Boden, zu finden ist. Die Teilnehmer*innen der Führung können sogar die geologische Schicht berühren, die an eben dem Tag entstanden ist, an dem die Dinosaurier starben!
Der Experte wird unter dem Mikroskop einige Kollisionsmarker zeigen, die in dieser Tonschicht gefunden wurden und den Einschlagkrater Chicxulub mit einem Durchmesser von 200 km in Mexiko erklären.
Anmeldung unter: anmeldung@nhm-wien.ac.at
Foto: NHM Wien