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Österreichischer Forscher als Medizinnobelpreis-Favorit

30.09.2019

Der Datenanalysekonzern Clarivate Analytics hat den österreichischen Neurowissenschaftler Gero Miesenböck - derzeit tätig an der Universität Oxford - unter die Favoriten für den diesjährigen Medizinnobelpreis gereiht. Der 54-Jährige wurde gemeinsam mit Ernst Bamberg und Karl Deisseroth für die Entwicklung der Optogenetik in die 19 Forscher umfassende „Nobelklasse“ aufgenommen, die Chancen auf die begehrte Auszeichnung haben.

Die zu Clarivate gehörende Web of Science Group stützt sich in ihrer Analyse auf wissenschaftliche Publikationen mit sehr hohen Zitierwerten. Wie oft eine Arbeit von anderen Fachkollegen zitiert wurde, gilt neben der Zahl von Publikationen in Fachzeitschriften als Maß für die wissenschaftliche Relevanz der Arbeit eines Forschers. Von den rund 47 Millionen seit 1970 im Web of Science erfassten Publikationen wurden nur 4.900 mindestens 2.000-mal zitiert.

Aus der Gruppe dieser hochzitierten Autoren haben die Analysten 19 „Zitationslaureaten“ aus sieben Ländern gekürt, die sie „Nobelklasse“ nennen. Bisher hätten 50 Angehörige dieses Zirkels einen Nobelpreis erhalten, 29 innerhalb von zwei Jahren nach der Aufnahme in die Liste.

Revolution der Neurowissenschaft

Weil die von ihnen entwickelte Optogenetik eine Revolution in der Neurowissenschaft darstelle, die das Wissen über Parkinson, die Wiederherstellung des Sehvermögens, Sucht und Stimmungsstörungen erweitert habe, werden Miesenböck, Deisseroth (Stanford University) und Bamberg (Max Planck Institut für Biophysik in Frankfurt/Main) Chancen auf den Medizinnobelpreis eingeräumt.

Miesenböck, am 15. Juli 1965 in Braunau am Inn (OÖ) geboren, studierte an der Uni Innsbruck Medizin. 1993 wurde er dort „sub auspiciis praesidentis“ promoviert. Anschließend ging er als Schrödinger-Stipendiat an das Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York. Von dort wechselte er an die Yale University und wurde 2007 als erster Nicht-Brite auf den Waynflete-Lehrstuhl für Physiologie an der Uni Oxford berufen.


Quelle: science.ORF.at/APA
Foto: Gero Miesenböck/FRS
 

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