01.06.2018
Die globalen wirtschaftspolitischen Verwerfungen der vergangenen Monate sorgen für Unruhe bei der zuletzt besonders erfolgsverwöhnten österreichischen Exportwirtschaft: Drohende Strafzölle für wesentliche Teile des US-Geschäfts, die Sorge um den Hoffnungsmarkt Iran und die Verlängerung der Russlandsanktionen trüben die Perspektiven der auf Hochtouren laufenden Industrie etwas ein – für die Politik sei es Zeit zu entschlossenem Handeln, war daher der Tenor bei einer kürzlich stattgefundenen Expertendiskussion zum Thema „Export und Wirtschaftspolitik: Welche Entwicklungen sind durch politische Veränderungen zu erwarten?“
Die Gastgeberin der Expertenrunde Monica Rintersbacher (2.v.r.), Geschäftsführerin der Leitbetriebe Austria, gab ein trotz der weltpolitischen Turbulenzen insgesamt positives Stimmungsbild unter den österreichischen Leitbetrieben wieder: „Trotz der schwierigen Themen Zölle und Sanktionen ist der Optimismus so groß wie schon seit Jahren nicht. Die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Produkte und Dienstleistungen ist exzellent und die Politik, muss nur dafür sorgen, dass die heimischen Unternehmen das, was sie weltweit verkaufen können, auch verkaufen dürfen.“
„Österreichs Wirtschaft ist grundsätzlich glänzend aufgestellt und wir haben eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Hidden Champions im internationalen Vergleich“, betonte auch Ursula Simacek, Geschäftsführende Gesellschafterin der Simacek Facility Management Group und Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung Wien. „Aber auch Champions brauchen faire Bedingungen, um erfolgreich zu sein.“ Und dafür müsse eine abgestimmte europäische Wirtschaftspolitik sorgen. Zuallererst müsse man aber die eigenen Hausaufgaben erledigen - Unternehmen und ihre Mitarbeiter brauchen Rahmenbedingungen, die ein erfolgreiches Arbeiten ermöglichen - Stichwort moderne Arbeitszeitregelungen, qualifizierte Fachkräfte sowie eine Senkung der Abgabenquote. „Gleichzeitig braucht es natürlich faire internationale Wettbewerbsbedingungen, um auf den globalen Märkten zu bestehen. Aktuell gibt es beispielsweise die laufenden Gespräche über ein Investitionsschutzabkommen zwischen China und der EU. Ein erfolgreicher Abschluss ist wünschenswert, um ausgewogene Chancen im Geschäft mit der bald größten Volkswirtschaft der Welt sicherzustellen“, so Simacek weiter.
Leitbetriebe Austria ist die Exzellenz-Plattform von durch das Leitbetriebe Institut ausgezeichneten Vorzeigebetrieben der österreichischen Wirtschaft. Mit der Mission „Gemeinsam sind wir Marke“ repräsentieren die Leitbetriebe öffentlichkeitswirksam wertorientierte Ziele wie Innovation, Wachstum, Marktstellung und Mitarbeiterentwicklung. Der vertrauensvolle Austausch auf „Augenhöhe“ zwischen Entscheidungsträgern steht im Mittelpunkt des aktiven Forums.
leitbetriebe.at
Foto: Sabine Klimt