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Einigung auf weltweites Pandemieabkommen

16.04.2025

"Geschichte geschrieben“: Staaten einigen sich auf weltweites Pandemieabkommen

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedsstaaten auf einen Pandemie-Vertrag geeinigt, mit dem die Welt besser auf Gesundheitskrisen vorbereitet werden soll. Nicht mit an Bord sind die USA.

Nach gut drei Jahren Verhandlungen in Genf stimmten die Unterhändler der WHO-Mitgliedsstaaten einem Vertragstext zu, der beim Jahrestreffen der 194 Mitglieder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai in Genf verabschiedet werden soll.

„Die Nationen der Welt haben heute in Genf Geschichte geschrieben“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Mitglieder hätten bewiesen, „dass die Nationen in unserer gespaltenen Welt immer noch zusammenarbeiten können“.

Der rechtsverbindliche Pakt soll die Welt besser auf den Kampf gegen neue Krankheitserreger vorbereiten. Er gilt als Reaktion auf die Corona-Pandemie, die von 2020 bis 2022 Millionen von Menschen das Leben kostete. Die Vereinbarung gilt auch als ein wichtiger Sieg für die globale Gesundheitsorganisation. Ihr drohen drastische Kürzungen, sollte die US-Regierung von Donald Trump weniger Geld zur Verfügung stellen.

Die USA haben sich seit dem Regierungswechsel in Washington nicht mehr an den Verhandlungen beteiligt. Trump ordnete den Austritt aus der WHO an, der im Jänner 2026 wirksam wird. Der nun ausgehandelte Vertrag gilt aber ohnehin nur für Länder, deren Parlamente ihn ratifiziert haben. Die WHO kann auch nach Inkrafttreten keine Lockdowns, Reisebeschränkungen oder Impfungen anordnen. Nötig sind 60 Ratifizierungen, was einige Jahre dauern könnte.

Die medizinische Leiterin der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, lobte das Vertragswerk trotz Kompromissen und teils schwammiger Sprache. Sie betrachtet es als „starkes Signal der globalen Solidarität“.


Foto: AFP/Christopher Black



 

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