11.04.2018
Geradezu "bärig" war die Stimmung am Mittwochnachmittag in Chengdu, wo Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenministerin Karin Kneissl ein österreichisches Generalkonsulat eröffnete. Am Pandabär kam nämlich kaum einer der Redner vorbei.
Chengdu ist die Hauptstadt der Provinz Sichuan, die als Heimat der Pandas gilt. Am Donnerstag wird Alexander Van der Bellen daher im Du Jiangyan Panda Park vorbeischauen, wo auch die drei Bären leben, die im Tiergarten Schönbrunn geboren worden waren und später wieder nach China zurückkehrten.
"Ich werde diesen Auslandsösterreichern einen Besuch abstatten", sagte Bundespräsident Van der Bellen und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Ebenso wie Bundeskanzler Kurz, der die Pandas als Mitglieder "der österreichischen Expertenriege" in China bezeichnete. Heftigen Applaus gab es dafür für Außenministerin Kneissl, die ihrer Tradition treu blieb und die Anwesenden auf Chinesisch begrüßte.
Mit einer Fläche von 485.000 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von ca. 92 Millionen Einwohnern gehört Sichuan zu den vier bevölkerungsreichsten Provinzen Chinas. Mit Umland kommt die rasant wachsende Stadt Chengdu auf rund 14 Millionen Einwohner, sie gilt als Wirtschaftsmotor und Tor zum westchinesischen Markt. Daher fand am Mittwoch auch ein bilaterales Wirtschaftsforum in Chengdu statt.
Das neue Generalkonsulat hat zwar noch kein eigenes Büro oder Gebäude, daher wurde die Eröffnung in einem Hotel vorgenommen. Unterbringung und Betrieb sollen in enger Kooperation mit dem ebenfalls neuen Außenwirtschaftszentrum der WKÖ in Chengdu erfolgen.
Im späteren Verlauf des Nachmittags traf Alexander Van der Bellen auch noch ranghohe Vertreter der Provinzregierung Sichuans. Am Donnerstag wird der Bundespräsident neben dem Panda-Reservat auch das Stadtentwicklungsgebiet Tian Fu New Area besuchen. Für dieses stand die Seestadt Aspern Modell, wie Botschafter Stift berichtete. Chinesische Experten hätten zum Studium auch dieses neue Wiener Stadtviertel besucht. Der kleine Unterschied: In Tian Fu sollen einmal sechs Millionen Menschen leben.
Fotos: Peter Lechner/HGF, Dragan Tatic